PLUSPUNKTE Ausgabe 1-2013 (PDF)

NACHGEDACHT |

Wohnen im Alter

Zusammenleben mit Dorf­charakter findet Freunde

Das Mehrgenerationenwohnen nimmt Gestalt an

Ende Januar hat sich der Holzgerlinger Gemeinderat für das Bebauungs­planverfahren, das den Bau von rund 30 Wohnungen neben dem Schön­buch- Gymnasium ermöglichen soll, ausgesprochen.

Kurz darauf fand ein Informationsabend in der Burg Kalteneck statt. Über 30 Interes­senten informierten sich nochmals genauer über das Vorhaben. Das Grundstück liegt an der Hohen­zollernstraße. Dort befindet sich vor dem Gymnasium momentan noch ein verwildertes Gartengrundstück, derzeit noch im Eigentum der Stadt.

Das Gebäude vereint zwei Besonderheiten: Abgesehen vom neuen Wohnkonzept han­delt es sich bei diesem Neubau auch um ein Passivhaus im Sinne der „Dicken Häuser“. Diese sind eine Spezialität des Architekten Rainfried Rudolf. Passivhäuser sind beson­ders energiearm im Verbrauch: Die Ein­sparungen, die der Umwelt und dem Geld­beutel zu Gute kommen, entstehen durch hervorragende Isolierungseigenschaften der verwendeten Materialen und der Nutzung vorhandener Wärmequellen. Zu solchen ge­hören etwa Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, Gefriertruhe und so weiter. Alle diese Geräte geben kontinuierlich Wärme ab, die in den meisten „normalen“ Häusern ungenutzt verpufft, weil sie konstruktiv nicht dafür vorbereitet sind.

Ausgeklügelte Lüftungssysteme sorgen in einem Passivhaus für den kontinuierlichen Austausch der verbrauchten gegen frische Luft. Daraus ergibt sich ganzjährig ein ange­nehmes Klima für die Bewohner. Der Name „Dicke Häuser“ kommt nicht von ungefähr. Sie bieten sozusagen in ihrem Bauch eine überdachte Innenanlage, vergleichbar mit dem Atrium in alten italienischen Villen –

nur eben mit Glas überdacht.
Dieser Innenhof  bietet  den  Bewohnern viele Vorteile: Treffpunkt für die älteren Bewohner und Spielmöglichkeiten für  Kin­der – unabhängig ob es außerhalb des Hau­ses, regnet, schneit oder bitterkalt ist. Das angestrebte Mehr­generationen­wohnen ist zudem eine Wohnform, die vielen Ansprü­chen gerecht wird: Die sozialen Kontakte können wetterunabhängig im Innenhof gepflegt werden, müssen es aber nicht, da der Rückzug in die eigene schallgedämmte Wohnung stets möglich ist.

Durch das Zusammenleben von jungen Fa­milien und älteren Mitbürgern entsteht zu­dem etwas, was wohl am ehesten mit dem Zusammenleben in einer kleinen Dorfge­meinschaft verglichen werden kann: Es ist weniger anonym und das Miteinander ist stärker, als es in den meisten Wohnformen heutzutage gang und gäbe ist. Die Woh­nungen werden in verschiedenen Größen entstehen und zusätzliche zirka 200 m² Ge­meinschaftsfläche bieten.

Bereits jetzt hat das Bauvorhaben Freunde

Bild zeigt Wolfgang K.
Wolfgang Knospamänospamß
gewonnen. In der Bau­herren­gemein­schaft sind aller­dings noch Plätze für wei­tere Interessenten frei.

Wolfgang Knospamänospamß aus Holzgerlingen spielt mit dem Gedanken,

Info & Kontakt

WOHNPROJEKT I, Holzgerlingen

Baubeginn März 2014

Passivhaus, 2700 m² Gesamtwohnfläche
Alle Wohnungsgrößen verfügbar
Kosten zirka 3200 €/m² Wohnfläche,
Acht Prozent (zirka 200 m²) Gemein­schaftsflächen in den Kosten enthalten.

Kontakt: Rainfried Rudolf,
Architekt und Projektsteuerer

R&H Rudolf Architekten
Hubertusplatz 1, 70499 Stuttgart
Telefon: 0711/860876

www.lichtbau.info

in eine Wohnung in dem neuen Projekt zu investieren: „Ich bin besonders von der Pas­sivhaustechnik begeistert. Die finanziellen Einsparungen und das angenehme Wohn­klima haben mich überzeugt. Meine Frau und ich haben uns das Haus „Weitblick“ in Herrenberg angeschaut, das Architekt Ru­dolf ja nach dem gleichen Konzept gebaut hat. Uns hat es dort sehr gut gefallen.

Antje und Dietmar Wonospamywnospamodt sind ebenfalls stark an einer kleinen Eigentumswohnung interessiert: „Wir wohnen noch in Böb­lingen, haben aber in Holzgerlingen viele Freunde und wollen deshalb gerne hierher ziehen. Sofern wir eine Wohnung in der uns angenehmen Größe bekommen, sind wir wahrscheinlich als Bauherren mit dabei. Uns gefällt insbesondere das Thema Mehr­generationenhaus. Die Mischung aus Kon­takt zur Jugend und Rückzugsmöglichkeit ist eine schöne Vorstellung – insbesondere wenn man an später denkt“.

Ruth Katzenmaier

Quelle: Pluspunkte-Magazin / März 2013